Weingut Friedrich Becker

Berührender kann ein Wein nicht duften, die Konzentration ist enorm, die Feinheit genauso. Das ist ein himmlisches Fruchtbündel und doch steht die Frucht neben der berührenden mineralischen Tiefe eher im Hintergrund. Pure Raffinesse am Gaumen, in Sachen Konzentration ist das ein kleines Monster, ohne dass der Wein dadurch auch nur Nuancen von Eleganz verlieren würde. Faszinierend ist, dass der Wein eigentlich alles zeigt, was er hat und doch ist klar erkennbar, dass da noch unendlich viel Potenzial verborgen ist. Das ist ein Monument, ein zutiefst berührendes Ereignis, irgendwie monströs, aber von verblüffender Feinheit. Als Jungwein vielleicht fast noch etwas anstrengend, es braucht wohl einige Jahre, bis er total entspannt seine ganze Grösse zeigt. Das ist so ein Wein, den man gekostet haben muss, weil er sich letztlich in seiner Komplexität und Vollendung jeder Vorstellungskraft entzieht. (mg)